Karl Foerster (1874-1970) war ein berühmter Staudengärtner, Staudenzüchter, Schriftsteller und Gartenphilosoph. In Potsdam-Bornim betrieb er seit 1910 eine eigene Gärtnerei und schuf um sein Wohnhaus herum eine beeindruckende Gartenanlage, in der er die Standortansprüche und das Zusammenwirken seiner Staudenzüchtungen studierte.
Auf der Potsdamer Freundschaftsinsel entstand auf Anregung Foersters 1938-1940 der erste Schau- und Sichtungsgarten für winterharte Blütenstauden, Farne und Gräser. 1959 wurde Karl Foerster zum Ehrenbürger der Stadt Potsdam ernannt.
Warum trägt unsere Schule den Namen Karl Foersters?
Wir wollen, dass unsere Kinder die Schönheiten der Natur schätzen lernen, dass sie aktiv die Umwelt mitgestalten und den behutsamen Umgang mit der Natur erlernen. Deshalb ist die Umwelterziehung der wichtigste Schwerpunkt in unserem Schulkonzept.
Bei der theoretischen und praktischen Auseinandersetzung mit der Natur (z.B. in unserem Schulgarten oder auf dem Schulhof) sollen die Kinder mit Kopf, Herz und Hand die Natur begreifen lernen und ihre Umwelt mit allen Sinnen erfahren.
Zahlreiche Höhepunkte der letzten Schuljahre hatten einen Bezug zum Lebenswerk Karl Foersters. So gab es Malwettbewerbe, Rezitationswettstreite, Konzerte, Exkursionen in den Foerstergarten, zur Freundschaftsinsel oder zum Grab von Karl Foerster. Diese Tradition werden wir auch in Zukunft fortführen.
Kurze Zeittafel zu Leben und Werk von Karl Foerster (1874-1970)
- 1874 am 09. März wurde Karl August Foerster in Berlin geboren Vater: Prof. Wilhelm Foerster aus Grünberg/Schlesien, Astronom, Direktor der Berliner Sternwarte, Mutter: Ina Paschen aus Schwerin/Mecklenburg
- 1880 Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, Berlin
- 1889 – 1891 Lehrling in der Schlossgärtnerei Schwerin7
- 1892 Gärtnerlehranstalt Wildpark bei Potsdam, Gehilfenjahre in Altenstein, Liebenstein, Meiningen, Geisenheim, Bordighera/Italien, Ahrensburg
- 1903 – 1907 Aufbau der ersten Gärtnerei hinter dem Wohnhaus der Eltern in Berlin-Westend
- 1906 Erste Veröffentlichungen in der Presse (“Pan und Psyche“)
- 1907 Im Herbst stellt sich die Gärtnerei mit dem ersten Foerster-Katalog vor
- 1908 Tod der Mutter, der er sehr verbunden war
- 1910 Kauf eines Kartoffelackers in Bornim bei Potsdam und Neubeginn mit Umzug Gärtnerei. Bau des Hauses für Vater, Schwester und sich selbst
- 1911 Erstes Buch “Winterharte Blütenstauden und Sträucher der Neuzeit“, erster Bornimer Katalog
- 1917 Beginn einer lebenslangen Freundschaft mit dem Pianisten Wilhelm Kempff
- 1920 – 1941 Herausgabe der Zeitschrift “Gartenschönheit“ mit Oskar Kühl und Camillo Schneider
- 1920 Erste Züchtung bei Rittersporn mit Delphinium elatum “Berghimmel“
- 1920 – 1926 mit Johannes Lepsius im Vorstand des Armenier-Hilfswerkes am Potsdamer Pfingstberg
- 1921 Tod des Vaters
- 1927 Heirat mit der Sängerin Eva Hildebrandt (geb. 1902) aus Stettin
- 1928 Gründung der Abteilung Gartenausführung in Bornim mit Hermann Mattern, “Der Rittersporn“ – Geschichte einer Leidenschaft
- 1930 Beginn der Vortragstätigkeit im Rundfunk
- 1931 1. Januar, Geburt der Tochter Marianne
- 1932 Erste der umfangreichen Phlox paniculata Züchtungen “Wennschondennschon“
- 1934 “Garten als Zauberschlüssel“ erscheint beim Verlag Rowohlt, Gründung der Arbeitsgemeinschaft Gartengestaltung mit Hermann Mattern und Herta Hammerbacher
- 1936 “Der Steingarten der sieben Jahreszeiten“
- 1939 Mitglied der englischen Delphinium-Gesellschaft
- 1939 Es entsteht der öffentliche Stauden-Schaugarten auf der Freundschaftsinsel in Potsdam, die erste Heliopsis-Sorte “Goldgrünherz“
- 1940 “Blauer Schatz der Gärten“ bei Verlag Reclam Leipzig, die erste Helenium-Sorte “Kupfersprudel“
- 1941 Kriegsschwierigkeiten, Gemüseanbau
- 1944 Ehrenmitglied der deutschen Gartenbaugesellschaft und des Vereins deutscher Rosenfreude
- 1945 Die Sowjetische Militäradministration stellt die Gärtnerei als “Züchtungs- und Forschungsbetrieb winterharter Blütenstauden“ unter Schutz
- 1946 – 1948 Im Auftrag der Akademie der Wissenschaften in Moskau “Meine Lebensarbeit 1907 – 1946 an der Veredelung und Ertüchtigung der winterhart ausdauernden Stauden“
- 1949 Der erste Nachkriegskatalog erscheint
- 1950 Ehrendoktorwürde der Humboldt-Universität zu Berlin, Dr. agr. h. c.
- 1957 “Einzug der Gräser und Farne in die Gärten“
- 1959 Zum 85. Geburtstag erhält Karl Foerster die Ehrenbürgerschaft der Stadt Potsdam, “Warnung und Ermutigung“ im Union-Verlag Berlin
- 1962 “Ferien vom Ach“ im Union Verlag Berlin
- 1963 Letzte Reise, zum schwer erkrankten Bruder Friedrich Wilhelm nach Zürich
- 1964 Zum 90. Geburtstag Ernennung zum Professor
- 1964 Ehrenmitglied der Alpine Garden Society, London
- 1965 Gründung der Karl-Foerster-Stiftung für angewandte Vegetationskunde auf Initiative von Prof. Hermann Mattern, Berlin
- 1966 Erstes Ehrenmitglied der Internationalen Stauden Union (ISU)
- 1967 Außerordentliches Mitglied der Akademie der Künste Berlin-West
- 1969 Ehrenurkunde der Lettischen Gartenbaugesellschaft
- 1970 Am 27. November stirbt Karl Foerster in seinem Haus und wird auf dem Alten Bornimer Friedhof beerdigt, da, wo seine Eltern liegen